Gesprächstherapie

Personenzentrierte Gesprächstherapie
Carl Rogers

Wie lässt sich diese Aussage von Carl Rogers, dem Begründer der personenzentrierten Gesprächstherapie, verstehen? Wenn, seiner Meinung nach, im Kontext einer therapeutischen Beziehung, die Ratschläge des Therapeuten dem Klienten nicht helfen?

Was hilft dann überhaupt?

Diese Frage offenbart den zentralen Punkt der humanistischen Anschauung bezüglich jeglichen therapeutischen Ansatzes, nämlich, dass die seelische Schmerzlinderung eines Hilfesuchenden letztendlich auf seinem eigenen Kraftpotential und seiner immanenten Weisheit, die durch die therapeutische Beziehung wiedererweckt wird, beruht.

Die therapeutische Kunst besteht dabei darin, durch ein Beziehungsangebot diesen Prozess auszulösen, zu unterstützen und konstruktiv zu begleiten. Damit das therapeutische Gespräch eine Wirkung entfalten kann, müssen adäquate Bedingungen geschaffen werden. Diese Bedingungen sind von Carl Rogers definiert worden und ihre gelungene Erfüllung stellt die eigentliche therapeutische Kunst dar. Dazu gehört, neben Respekt und Anerkennung gegenüber dem Klienten, die non-direktive Gesprächsführung, die besagt, dass im Gespräch kein Thema eingebracht oder nur auf Initiative des Therapeuten hin untersucht wird. Das heißt aber nicht, dass der Therapeut passiv bleibt, sondern genau das Gegenteil: der Therapeut nimmt das Kommunizierte auf und versucht sich darin einzufühlen, sich davon berühren zu lassen und die gewonnenen Eindrücke zu verbalisieren.

Es ist wissenschaftlich bewiesen worden, dass über diese Herangehensweise Linderung von seelischem Schmerz sehr effektiv möglich ist. Unter anderem ist hierbei bereits die Linderung von depressiven und ängstlichen Zuständen, Anpassungs- und Belastungsstörungen und verschiedenen psychosomatischen Zuständen erfolgreich untersucht worden1. Je besser die erstrebten Bedingungen im personenzentrierten Gespräch erfüllt werden, umso höher ist die erwartete Effektivität und therapeutische Wirkung.

Meine persönliche Annäherung zur Interpretation von seelischen Leiden entspricht der Lehre des Ungleichgewichts der Gemütszustände, die von Dr. Bach in den 1930ern beschrieben wurde. Als Naturwissenschaftler und Botaniker fühle ich mich zu dieser Lehre besonders hingezogen, da diese auf Naturbetrachtungen beruht. Mit diesen im Fokus verwende ich die darin erkennbaren pflanzlichen Sinnbilder und Beschreibungen der Gemütszustände, um meine gewonnenen Eindrücke über das Befinden des Klienten im Gespräch widerzuspiegeln und zu thematisieren. Komplementär dazu, biete ich das Entspannungsverfahren Healing Touch an, um den Dialog um seelische Anliegen zu fördern und zu unterstützen.

1https://www.wbpsychotherapie.de/fileadmin/user_upload/_old-files/downloads/pdf-Ordner/WBP/Gutachten_Humanistische_Psychotherapie.pdf


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